Wandertipp Mallorca: Die Halbinsel Victoria

Betrachtet man auf einer Karte die Nordküste Mallorcas, so stechen insbesondere die markanten Halbinseln Formentor und La Victoria hervor, die der Baleareninsel einen unverwechselbaren Charakterzug verleihen. Während jedoch erstere mit dem Cap Formentor den nördlichsten Punkt Mallorcas beherbergt und deswegen zahlreiche Mallorca Gäste anzieht, tritt La Victoria eher in den Hintergrund. Dabei zählt die unter Naturschutz stehende Halbinsel zu einem der schönsten Wandergebiete Mallorcas und kann daher gerade zur belebten Hochsaison als ein erholsames Refugium dienen, wenn zahlreiche Touristen Pollensa und Alcúdia bevölkern.

Landschaftlich zeichnet sich die geschützte und nahezu unbebaute Halbinsel durch eine malerische Berglandschaft mit teils dichten Kiefernwald aus. Auch die berühmten Aleppokiefern wachsen hier neben Pinien, Zwergpalmen, Wolfsmilchgewächsen, Dissgras und anderen Gewächsen. Ebenso markant sind die meterhohen Steilklippen und die bizarren Felsenformationen, welche der Küste ein schroffes und zugleich faszinierendes Aussehen verleihen.

Das erste Ziel, das passionierte Wanderer auf der Halbinsel Victoria ansteuern, ist die EinsiedeleiErmita de Nostra Senyora de la Victòria. Sie wurde im 17. Jahrhundert erbaut und gilt sogar als Wallfahrtsort für Gläubige. Nicht weit von ihr entfernt liegt die Gaststätte Mirador, welche Wanderer zu einer Pause und einer kleinen Stärkung einlädt. Die Kirche wie auch die Gaststätte sind noch mit dem Auto erreichbar und verfügen außerdem über einen Parkplatz.

Von hier aus können Sie dann aufbrechen, um die landschaftlichen Schönheiten der Halbinsel Victoria zu entdecken. Hierzu gehören zweifelsohne der Aussichtspunkt Mirador de Penya Rotja. Er bietet einen traumhaften Panoramablick über das Meer und die umliegende Küstenlandschaft, darunter natürlich die beiden Buchten von Pollensa und Alcudia sowie das bewaldete Cap des Pinar, welches leider als Militärgebiet deklariert ist und nicht betreten werden darf.

Der Weg zum Mirador de Penya Rotja ist allerdings mit einigen Anstrengungen verbunden: Trittsicherheit, Ausdauer und Schwindelfreiheit sind ein unbedingtes Muss, da der Weg streckenweise unmittelbar an der Steilklippe entlang führt – für einen Familienausflug mit Kindern ist er daher vollkommen ungeeignet. Wer den anspruchsvollen Wanderweg jedoch gemeistert hat, der wird mit einem unvergesslichen Ausblick belohnt.

Auch die Ruinen des im 16. Jahrhundert erbauten Wachturms Talaia d’Alcúdia, ein paar Schutzhütten, eine Zisterne sowie eine nachgebaute Kanone können auf der Halbinsel Victoria bestaunt werden. Zwischen diesen und dem Aussichtspunkt Penya Rotja erhebt sich außerdem der 387 Meter hohe Puig des Romaní. Auch auf diesen sollten sich nur geübte Bergwanderer mit guten Orientierungssinn wagen, da auf dem Weg zum Gipfel einige Kletterpartien überwunden werden müssen.

Eindrucksvoll präsentiert sich schließlich auch die wunderschöne Platja des Coll Baix, ein feiner Kieselstrand, der von hohen und teilweise begrünten Felswänden eingerahmt wird. Da der Strand weitab von den Touristenhochburgen liegt und nur über abschüssige Wege zu erreichen ist, kann man sich hier hervorragend entspannen und im Meer erfrischen.

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